Rotenburger Kreiszeitung

Dienstag. 28. November 1995

 

Renate Vogel-Stelling genießt hervorragenden Ruf

"Alle Achtung - dann malen

Sie wirklich wie ein Mann"

Renate Vogel-Stelling vor ihrem wertvollen Ge mälde "Worpswede im Jahre 1904"   Foto: Fojuth

Sottrum (fj). „Wissen Sie — Frauen können das einfach nicht so bringen. Sehen Sie, die Arbeit da hinten, die kann eine Frau gar nicht schaffen!", sagte ein Münchener Maler der „älteren" Generation zur Stuckenborsteler Malerin Renate Vogel-Stelling während einer Jubiläumsveranstaltung in München.

Er zeigte dabei auf das phänomenale Werk „Quo Vadis" mit den außergewöhn- lichen Maßen 270 mal 380 Zentimeter und meinte: „Das ist eine typische Arbeit eines Mannes."

Die erfolgreiche Künstlerin sah den „Kunstfreund" nachdenklich an und sagte zu ihm:

„Die Arbeit ist von mir." Verblüfft schaute der alte Herr sie an und huldigte ihr schließlich mit den Worten: „Alle Achtung – dann malen

 

Sie wirklich wie ein Mann!" Diese nette Episode, die den herausragenden Ruf der Stuckenborstelerin in der überregionalen Kunstszene unterstreicht, erzählte die Malerin am Rande ihrer Ausstellung.

Renate Vogel-Stelling zeigte bei besagter 100-Jahr-Feier „München/ Worpswede" in München ihr Werk „Quo Vadis". Dieses großformatige „Quaternio" - eine Einheit, bestehend aus vier Teilen - drückt die Völkerwanderung, wie sie weltweit beispielsweise durch Katastrophen und Kriege stattfindet, aus. Unter anderem sind auf dem Gemälde 205 menschliche Gestalten auf der Suche nach einer neuen Heimat