Im
Gegenteil, in ihren Bildinhalten gehen Schönheit ausgedrücktes
Selbstbewusstsein eine Symbiose ein. Sie
stellt Frauen dar, wie man sie als Mittelpunkt des
Universums verstehen könnte. Kraftvolle Formen, glühende
Farben, starke Gestik und Mimik vereint sie zu Werken, die
als eine Hommage an die Weiblichkeit zu
verstehen sind. Es ist nicht nur die Weiblichkeit,
die es
der Künstlerin so angetan hat. Starke Persönlichkeiten,
wie der ehemalige
russische Staatschef Michail Gorbatschow, ziehen sie
ebenfalls magisch an. Renate Vogel-Stelling portraitierte
diesen charismatischen
Politiker, dem es gelang, das Gesicht Europas
nachhaltig zu verändern, auf sehr eigenwillige Weise. Es
zeigt ihn als Mahner vor dem Abtransport des 1964 an der
Berliner Mauer |
erschossenen
Peter Fechter. Teilweise zerrisse Stacheldrahtzäune und
Menschen, die der neu gewonnenen Freiheit entgegenstürmen,
hinterfragen die Zustände der deutschen Teilung
auf künstlerische
Weise.
Das
Bild hängt auf dessen Wunsch in der Gorbatschow-Stiftung in
Moskau und erinnert an das Grauen der Teilung. Ein Bild, das
zwei Frauen, getrennt durch ein Gitter 1989 in der Prager
Botschaft zeigt, macht deutlich, wie sehr sich Renate
Vogel-Stelling mit politischen Zusammenhängen
auseinandersetzt und wie nachhaltig es ihr gelingt, die
Nöte der Menschen darzustellen.
Natürlich
widmet die
Künstlerin sich auch freundlichen Motiven. Blumenbilder,
wie Mohnimpressionen, oder farbenprächtige Darstellungen
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von
Tulpen bilden Gegensätze, die das Gesamtwerk der
Kunstschaffenden spannend
machen. Während die meisten Maler mit ihren Stilmitteln
experimentieren, bleibt die Stuckenborstelerin ihrer
geliebten Ölfarbe treu. Sie liebt den Geruch der Farbe, der
geradezu einen sinnlichen Reiz auf sie ausübt und oft
spontane Kreativität freisetzt. Ganz versunken in die
Bildgestaltung, findet Ölfarbe oft ihren unvermeidlichen
Weg ins Gesicht, in die Haare, bis hin zu den Füßen, denn
wenn sie malt, vergisst sie die Welt um sich herum. Nicht
selten reicht die Produktivität bis in die Nacht hinein,
bei den sogenannten
Kollossalgemälden hält sie sogar tagelang oder
wochenlang an und endet erst, wenn ein Werk bis ins kleinste
Detail fertig ist. Künstlerisch vorbelastet ist |
die
Malerin durch ihren verstorbenen Onkel Willi Vogel, einem
traditionellen
Worpsweder Landschaftler, der sie als junge Frau
ermutigte, einen künstlerischen Weg einzuschlagen und
diesen mit einem ordentlichen Kunststudium zu befestigen.
Wie
richtig Willi Vogel mit seiner Empfehlung gelegen hat, erfährt
Renate Vogel-Stelling täglich in ihrer Arbeit, denn heute könnte
sie sich ein Leben ohne Malerei nicht vorstellen. Über 60
Einzel- und Gruppenausstellungen in Galerien, Kunsthallen
und öffentlichen Einrichtungen im In- und Ausland sprechen
für sich. Zahlreiche Arbeiten von ihr befinden sich in öffentlichen
Einrichtungen in Deutschland, Moskau, Frankreich oder Rumänien,
den Balearen, Niederlande, Belgien und Spanien.
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